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Wie man vielleicht sagen könnte, dass die Belegbarkeit eines Zitates - nach 2000 Jahren Leseerfahrung, wie Fries meint - von untergeordneter Bedeutung sei und dass ein belegbares Zitat in nichts von einem unbelegbaren zu unterscheiden sei, könnte man sagen, dass die Belegbarkeit eines Autors, und gerade wenn er sich aus seiner Autorschaft davongeschlichen hat, von keinerlei Wichtigkeit sei. Die meisten Autoren geben in ihrer Literatur keine Anhaltspunkte für ihre reale Existenz, wie sollte es da eine Bedeutung haben, wer in einem Text spricht. Als Leser haben wir oft genug keine Ahnung von der Person, die das vor uns liegende geschrieben hat. Dass wir uns diese im Text gespiegelte Person als den Autor vorstellen, tut nichts zur Sache: Unsere Vorstellung muss sich ja nicht mit der Realität decken. Denn dass jemand spricht, wird man bestimmt nicht abstreiten wollen. Nur, wer es ist, was solls?
«Herbert Quain ist in Roscommon gestorben», beginnt Borges seine Untersuchung über das Werk von Herbert Quain. Wir glauben ihm dies ohne weiteres. Auch wenn wir den Autor von «The God of the Labyrinth» nicht kennen. |