Das Vorspiel auf dem Proszenium (Entwurf) Das Zwischenspiel (Entwurf für ein Stimmungsbild)
Die menschlichen Feinde - Ein improvisiertes Drama in fünf Akten Der dritte Akt
es ist tiefe nacht, als ganymed aus dem schlaf hochschreckt. auf dem balkon tut sich was. er fühlt sich, als hätte man ihn gebeutelt und gedroschen, sein kopf schmerzt und doch erhebt er sich von seinem bett, leise, um nicht hebe aufzuwecken und begibt sich ans fenster. was er draussen vor sich gehen sieht, raubt ihm die sinne und er fällt ohnmächtig nieder. auf dem balkon über dem eingang steht das halb-prinzliche mädchen und haucht in die tiefe der schwarzen nacht hinaus: «was ist ein name? was uns rose heisst, wie es auch hiesse, würde lieblich duften.» aus der dunkelheit, an deren undurchdringlichkeit sich unsere augen noch nicht gewöhnt haben, dringt darauf eine zweite stimme, die sagt: «ich nehme dich beim wort.» sie: «so will ich glauben.» die zweite stimme: «hör ich noch länger?» wir erkennen mittlerweile die stimme als eine männliche, doch schon mischt sich eine weitere stimme dazu: «bist du ein mann? du schändest deine bildung, deine liebe und deinen witz.» es ist phanias, der solches aus dem fenster seines zimmers ruft, denn er hat das geflüster fälschlicherweise für eine diskussion über sinn und bedeutung von wörtern genommen und also über den sinn des lebens selbst. letzteres trifft nun allerdings in gewissem sinne zu, denn bevor phanias die lage erfasst (ganymed liegt noch immer ohne sinne), taucht die infantin neben dem unbekannten, den wir jetzt undeutlich als einen jungen, wohlgewachsenen burschen erkennen, unten an der treppe auf und eilt mit ihm in den park davon. [a memorable note on the third act: was der zweite akt versproch hat, hat nun der dritte akt eingelöst: die kinder sind an den ereignissen gewachsen, während wir die erwachsenen ein wenig ohnmächtig und hilflos herumstehen sehen. immerhin ist der teufel besiegt und das übel damit beseitigt. eigentlich stünde damit der weg frei für einen schönen vierten und fünften akt...]
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