U R L A U B _ o n l i n e. |
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Favela mit Meerblick. Beobachtungen in Rio Rio de Janeiro, 4. September 2002.
Leichte Küche aus dem Mittelmeerraum. Bildrezepte in 10 Schritten. Für URLAUB_online kocht die Zürcher Künstlerin Judith Albert - die für ein Jahr
EUROPA. Zwischen Januar und September 2002 hat der St.Galler Künstler und Fotograf Stefan Rohner Europa durchstreift: Von Bordeaux bis Dresden, von London bis Usedom haben ihn - nur zum Beispiel - seine Reisen geführt. Mitgebracht hat er eine Serie von Fotografien, die diese Abschweifungen dokumentieren.
Hongkong Bali Java. «Mau ke mana ... wohin willst Du? Ja, wenn ich das jeweils gewusst hätte.
Berlinerzimmer. Im September wird die St. Galler Künstlerin Elisabeth Nembrini für URLAUB_online bei Besichtigungsterminen und Besuchen Ansichten aus Berliner Wohnungen aufnehmen.
Kleine Foto-Reise durch Kanada. «Ich verbrachte einen Super-Monat (Juni) in Deutschland: mit Kassel, Berlin, Dresden, München und einigen Weindörfern als Höhepunkt», schreibt Hans Jörg Mettler im August aus Ottawa und weiter: «Juli und August: Es gibt kaum was Schöneres als die Natur in Kanada zu geniessen!»
daily.soup. «Eine achtköpfige Familie aus Baden-Württemberg ist mit einem Kleinwagen
Reise in den milden Westen. «Wofür würdest du 15 Mio. Franken einsetzen?
Cairo News. Ab sofort steht die Redaktion von URLAUB_online im direkten Kontakt mit der St.Galler Künstlerin Marianne Rinderknecht, die für einen halbjährigen Arbeitsaufenthalt in Ägypten (Cairo und Shabramant) weilt. In regelmässigen Abständen wird sie - immer nämlich, wenn sie in der Kairoer Stadtwohnung ist, weil nur dort Computer mit Internetzugang zur Verfügung stehen - per Mail aus Nordafrika berichten. >>> weiter
PÖF Parallelöffentlichkeiten. In einem ersten Teil zum Thema ergründet Thomas Erdelmeier (Kurator/Frankfurt)
den Begriff der Parallelöffentlichkeiten. Er sucht nach den konstitutiven Bestandteilen, den Grundvoraussetzungen von Öffentlichkeit im Allgemeinen, und bezieht den Begriff im weiteren Sinne auf die sich an verschiedenen Orten abzeichnenden Entwicklungen hin zu selbstorganisierten Mikroöffentlichkeiten.
Das Dorf. «In meinem Kopf ganz hinten steht ein Dorf. So wie halt Dörfer stehen, zusammengekauert, hochgemauerte und aneinandergeklebte Häuser, ein wenig Landschaft in- und umwendig, wohlweislich zerteilt von flachen Strassen, ein fades bisschen Himmel darüber, ein Bächlein ohne Quelle, ein bis zwei Gefängnisse, wo wahlweise Gott oder die Kinder so lange wie möglich eingesperrt werden.» Rahel Müller ist urlaubshalber anwesend. Sie schreibt aus jenen Dörfern (ganz hinten) in unser aller Köpfe. >>> weiter
Genova. Hafenstadt für spröde Landratten. «Ma quella faccia un po' così / quell'espressione un po' così / che abbiamo noi prima di andare a Genova / e ogni volta ci chiediamo / se quel posto dove andiamo / non c'inghiotta e non torniamo più» schrieb Paolo Conte in «Genova per noi». Unsere Autorin Elisabeth Nembrini ist zwar wieder zurückgekommen: Über die Alpen nach Süden zu kommen war da schon schwieriger ... >>> weiter
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Wirklich profunde Urlaubskritik Von Matthias Kuhn Also gut. Fällt mir jetzt einigermassen schwer, das zu sagen: DER URLAUB IST VORBEI. Obwohl man das eigentlich ganz locker nehmen könnte, denn Urlaub macht ja nur dann einen Sinn, wenn er auch ein Ende hat. Und wenn er sich abhebt: Vom brutal desillusionierenden Alltag. Ansonsten ist der Urlaub als solcher gar nicht erkennbar. Und das dementsprechend gelebte Leben nichts als Müssiggang. Ich hatte mir den ganzen Sommer überlegt was das nun soll: Urlaub als Erlösung vom Alltag. Kennt man ja: Den zähen Countdown während der letzten Arbeitswochen vor dem ersehnten Urlaub. Dann schlägt endlich die letzte Stunde und schon sitzt man in aller Herrgottsfrühe im Zug, oder in überladenen Auto und rast jener Erholung entgegen, auf die man schon so lange gewartet hatte. Aber dieses Thema hatten wir schon, anfangs Sommer. Jetzt läuft der Countdown umgekehrt. Und dann - zack - sitzt man wieder am Arbeitsplatz. Und der Nebel drückt. Und es wird früher dunkel. Und überhaupt. Alles ganz schlimm plötzlich. So ohne jede Perspektive. Vor dem langen Winter. Ich habe mir also vorgenommen - als ich das alles so richtig deutlich vor Augen hatte - mal richtig Kritik zu üben am Urlaub. Vielleicht zur Aufwertung des Alltags. Vielleicht irgendwie therapeutisch. Und sicher nicht im Sinne von: Der Urlaub ist strenger als der Arbeitsalltag, weil: das hatten wir ebenfalls schon. Also. Hab im Internet - mein Dank geht an den Herrn Google - unter URLAUBSKRITIK gesucht. Fünf Matches. Sollte das etwa kein Thema sein? Zuoberst urlaubskritik.de, immerhin: Die Seite bleibt erst einmal weiss. Und wenn sie dann automatisch weitergeleitet wird, wird der ganze Umfang der Krise sichtbar: Urlaubsreisende können hier ihre Kritik an Hotelzimmern und Ferienhäusern, an Reisen und überhaupt an allem, was mit dem verunglückten Urlaub zusammenhängt abladen. Schön nach Ländern sortiert. Dann unter ALLTAGSKRITIK gesucht. Zur Vervollständigung meines Wissens. Zwanzig Hits. Best Matches first: Ein ausführlicher Text über die Situationisten. Wieder mal. Immerhin was fundiertes. Dann eine Studentenzeitschrift oder so ähnlich. Unlesbar eigentlich und überparteilich - studentisch - kostenlos. Aber alltagskritisch? Und dann nur noch Quatsch. Rezensionen von Platten quasi kritischer Hip Hop-Bands. So im Sinne von: Schwere Beats und überlegte Reime ... hintergründige Alltagskritik inklusive. Ich habe also aus meiner Recherche strenge Schlüsse gezogen: Urlaubskritik ist eine praktische Sache und niemanden interessieren irgendwelche Theorien. Vielleicht hat das damit zu tun, dass Theorie und Strandleben oder Wissenschaft und Alpenidylle - allgemein: Geistesanstrengung und Erholung - nicht zusammenpassen. Wenn einem die Sonne das Hirn austrocknet, kann man Theoretiker einfach sehr schlecht vertragen. Das ist schon richtig.
Obwohl diese Folgerung natürlich nur dann eine Bedeutung hat, wenn man davon ausgeht, dass URLAUBSKRITIK und -THEORIE im Urlaub gelesen werden müssen. Obwohl: Würde man sie im harten ARBEITSALLTAG lesen, würden sie einem den Urlaub mit Garantie ebenfalls verderben, nach- oder vorwirkend sozusagen. Wünsche einen schönen Herbst.
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